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Wieso Diversität und ein inklusives Arbeitsumfeld an Bedeutung gewinnen

Diversity and Inclusion (Diversität und Inklusion) sind auch hierzulande schon seit geraumer Zeit ein wichtiges Diskussionsthema in Wirtschaft und Politik. Das beweist zum Beispiel die Tatsache, dass die sogenannte „Charta der Vielfalt“, eine Initiative unter Schirmherrschaft der Bundeskanzlerin, deren Unterzeichner:innen sich dem Einsatz für ein vorurteilsfreies Arbeitsumfeld verpflichten, bereits 15 Jahre alt ist. Und trotzdem: Studien zum zehnjährigen Jubiläum der Initiative hatten gezeigt, dass zwei Drittel der befragten Unternehmen noch keine konkrete Maßnahme zum Thema Diversity Management umgesetzt hatten, nur knappe 19 Prozent hatten solche geplant.

Im Zuge der aktuellen Umstrukturierung der Arbeitswelt und der wachsenden Diversität der eigenen Belegschaft erkennen jedoch immer mehr deutsche Unternehmen, dass das proaktive Fördern eines inklusiven Arbeitsumfelds zu einem Muss geworden ist. Denn Diversität und Inklusion werden noch stärker an Bedeutung gewinnen, daran besteht kein Zweifel. Wir erklären hier anhand von fünf Beispielen, wie Diversität in Zukunft den wirtschaftlichen Erfolg moderner Unternehmen mitbestimmen wird.

1. Diversität ist ein Asset im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte

Ein inklusives Arbeitsumfeld sollte sich das Ziel setzen, individuelle Unterschiede in der Belegschaft wertzuschätzen, und Arbeitnehmer:innen das Gefühl geben, willkommen und akzeptiert zu sein – unabhängig von Alter, Herkunft, Religion, sexueller Identität oder körperlicher und mentaler Behinderungen. Die erfolgreiche Implementierung von Maßnahmen, die ein solches Arbeitsumfeld ermöglichen, wird zunehmend zu einem strategischen Faktor im Kampf um qualifizierte Arbeitskräfte: Für jüngere Mitarbeiter:innen aus den sogenannten Generationen Y („Millennials“) und Z („Post-Millennials“) spielen Diversität und Inklusion eine zunehmend bedeutende Rolle, wenn es um die Wahl eines attraktiven Arbeitgebers geht. Das belegt auch eine Umfrage des Berliner Recruiting-Start-ups Truffls: Unter den 18- bis 29-Jährigen gaben über 74 Prozent an, die Haltung von Unternehmen zum Thema Diversität liege ihnen besonders am Herzen.

2. Diversität kann den Effekten einer alternden Gesellschaft entgegenwirken

Inklusion ist ein breiter Begriff, der viele, teils sehr unterschiedliche Aspekte beschreibt, die insgesamt über die Attraktivität eines Arbeitgebers entscheiden. Dabei wird auch die Benachteiligung älterer Mitarbeiter:innen, im Englischen als Ageism bezeichnet, zunehmend als relevantes Problem erkannt. Europäische und deutsche Institutionen wie die EU-Kommission oder das Bundesministerium für Arbeit und Soziales fördern deshalb verstärkt Maßnahmen wie intergenerationelles Lernen, um die Inklusion älterer Arbeitskräfte gezielt zu unterstützen. Auch Unternehmen haben das Problem inzwischen erkannt und entwickeln zunehmend neue Arbeitsmodelle, wie zum Beispiel flexiblere Arbeitszeiten, die den Bedürfnissen und Erwartungen älterer Mitarbeiter:innen gerecht werden.

3. Diversität als Wettbewerbsfaktor

Dass es bei Diversität nicht um rein ethische Fragen, sondern um harte wirtschaftliche Fakten geht, belegt eine umfangreiche Studie des Consulting-Unternehmens PwC zu Diversity und Immobilienwirtschaft. Darin heißt es unter anderem: „Unternehmen, die Diversity & Inclusion in der Unternehmensstrategie verankert haben, heben sich mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Wettbewerb ab durch stärkeren Umsatz (Faktor 6,9), zufriedenere Kunden (Faktor 7,6) und größeres Innovationspotenzial (Faktor 13,8).“ Damit nicht genug: „Wer sich mit Diversity und Inclusion nicht auseinandersetzt, wird das Vertrauen der Investoren aufs Spiel setzen“, so die Autor:innen der Studie.

4. Diversität erfordert flexible Raumkonzepte und moderne Büroräume

Damit Diversität am Arbeitsplatz kein Lippenbekenntnis bleibt, sondern von der Belegschaft auch gelebt werden kann, ist die moderne Gestaltung der Büroräume und die Implementierung flexibler Raumkonzepte ausschlaggebend. Dabei sollte nicht nur an die Barrierefreiheit für Ältere oder Mitarbeiter:innen mit Behinderungen gedacht werden: Ein inklusives Arbeitsumfeld geht weit über die Installation eines Fahrstuhls oder einer Rollstuhlrampe hinaus. So vielfältig Menschen sind, so unterschiedlich sind auch ihre Vorlieben, was den idealen Arbeitsplatz angeht: Offene Büroräume nach dem Open-Space-Prinzip mögen für viele Arbeitnehmer:innen attraktiv sein. Es wird aber immer Ausnahmen geben und Mitarbeiter:innen, die eher stille, zurückgezogene Arbeitsplätze bevorzugen.

Das Büro der Zukunft muss also ein Ort sein, der Zusammenarbeit, Austausch und Kooperation fördert und gleichzeitig den unterschiedlichen Bedürfnissen und Erwartungen der Belegschaft durch zeitgemäße Raumkonzepte Rechnung trägt. Mit anderen Worten: Die Schaffung eines modernen Büroraums und die eines inklusiven Arbeitsumfelds müssen Hand in Hand gehen.

5. Diversität stärkt die Identität des Unternehmens

Letztendlich dienen die angeführten Maßnahmen und nicht zuletzt auch die Flächen der Stärkung des Unternehmens und seiner Identität. Denn ob eine Marke als zukunftsfähig wahrgenommen wird, ob sie im Wettbewerb der Talente mithalten kann, ob sie als attraktiver Arbeitgeber angesehen wird und letztendlich auch für die Endkunden attraktiv bleibt, wird sich zunehmend auch anhand der Fähigkeit entscheiden, ein inklusives, offenes und tolerantes Arbeitsumfeld zu schaffen und dies in das eigene Image zu übertragen. Dem „Büro als Marke“ fällt dabei eine zentrale Rolle zu.

Die hier gezeigten Beispiele beweisen: Diversität und Inklusion sind schon längst nicht mehr lediglich ein „Nice-to-have“, sondern werden in Zukunft immer mehr die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens bestimmen. Crossfunktionale Zusammenarbeit, vorangehende Führungskräfte und interdisziplinäres Arbeiten werden dabei genauso wichtig sein wie flexible Arbeitsumfelder, die uns für alle noch anstehenden Herausforderungen wappnen.

Bilder: Unsplash, Pexels

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