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Zwei Generationen und ihre Werte - Teil 2

Im zuletzt erschienen Magazin-Beitrag haben wir uns den Grundlagen des Themas remote Leadership gewidmet und festgestellt, dass die Fähigkeit, Mitarbeitende über alle Distanzen hinweg zu verbinden und zu führen, eine gesamtunternehmerische Aufgabe ist.

Die Erfahrenen

Im ersten Teil unseres Generationen-Beitrags haben wir unsere „Newbies“ gefragt, wie sie zu den fünf von uns benannten Werten stehen, die junge Kolleg:innen von den „Erfahrenen“ vermittelt bekommen sollten – beziehungsweise, ob sie für alle Generationen gleichbedeutend sind. In zweiten Teil antworten uns nun die „combine Seniors“, ob sie für diese Werte eintreten und mit gutem Beispiel vorangehen.

Lernbereitschaft

Digitalisierung und Komplexität nehmen immer mehr zu und verändern Arbeitsplätze und Anforderungen an Mitarbeiter:innen. Für mich ist daher die Bereitschaft zum Lernen und zur Weiterentwicklung in der heutigen Arbeitswelt, unabhängig vom Alter, ein Muss.“

„Lernbereitschaft ist elementar für die Weiterentwicklung als Individuum und für combine als Kollektiv. Ältere sollten hier auch eine Vorbildfunktion einnehmen nach dem Motto „…man lernt nie aus…“. Unser Geschäftsfeld ist aufgrund der Mehrdimensionalität und dem Umstand, dass es keinen Studiengang gibt, der alles, was wir machen, vollumfänglich lehrt, sehr erfahrungsabhängig. Das heißt, wir lernen vieles aus den täglichen Erfahrungen, die wir machen.“

„Die ständige Lernbereitschaft ist generationsübergreifend eine absolute Voraussetzung für ein erfolgreiches Wirken im Unternehmen. Das Wissen fließt dabei von der Erfahrung zu den Lernenden – unabhängig vom Alter. Neben Fachwissen ist die Weitergabe von Projekterfahrungen eine wichtige Komponente.“

Initiative

„Initiative ergreifen heißt, von sich aus aktiv an eine Aufgabe oder Problemlösung zu gehen, Hilfe anzubieten, um gemeinsam erfolgreich zu sein. Dafür sollten sich die älteren mit den jüngeren Kolleg:innen austauschen und Anregungen aufgreifen. Erfahrung trifft auf frischen Wind, traditionelle Sichtweisen auf neues Denken!“

„Ohne Initiative kein Fortschritt. Wenn ich immer auf andere warte, dann überholen uns andere links und rechts. Wir müssen eine gewisse Grundgeschwindigkeit der Entwicklung haben, ohne „Blindflug“ zu praktizieren.“

„Wie die Lernbereitschaft ist die Initiative ebenfalls ein ‚Superskill‘. Die Initiative muss dabei einem klaren Ziel folgen. Auch hier ist das Alter irrelevant.“

Zielstrebigkeit

„Sich Ziele zu setzen, sie richtig zu formulieren und dann diszipliniert zu verfolgen, kann man ganz gut von den Älteren lernen, da sie aufgrund von Erfahrung Situationen sehr gut einschätzen können und wissen, wie sie Projekte zum Ziel vorantreiben.“

„Nur, wenn ich ein Ziel klar formuliere, werde ich die notwendigen Schritte ergreifen, um das Ziel zu erreichen. Beispiel: Wenn ich sage, ich fahre nach Italien in den Urlaub, dann ist das vergleichsweise unpräzise. Wenn ich aber als Ziel formuliere, um 14:00 Uhr in der Bar Centrale in Torbole am Gardasee einen Espresso trinken zu wollen, dann fahre ich rechtzeitig los, rufe an und reserviere einen Tisch. Das zeigt auf, warum eine präzise Zielformulierung extrem bedeutsam ist. Nur so kann ich den Grad der Zielerreichung auch messen.“

„Das Streben nach Zielen ist wichtig, solange dies nicht zulasten anderer Themen oder Dritter geht. Beim Sport gibt es Überehrgeiz und manchen ist jedes Mittel recht, um ein Ziel zu erreichen. Insofern ist Zielstrebigkeit immer in den Kontext zu setzen, dies nicht zu Lasten Dritter zu tun, und innerhalb der Normen und Konventionen der Community bzw. des Ökosystems, in dem man wirkt.“

„Im Sinne der guten Projektarbeit ist das ‚Zielführen‘, das Streben dorthin, unabdingbar. Erfahrung kann hierbei wertvolle Zeit bei der Umsetzung einsparen. Zielstrebigkeit darf aber nicht mit Aktionismus verwechselt werden.“

Einsatz

„Persönlichen Einsatz und den Willen, ‚sein Bestes‘ zu geben, kann man nur entwickeln, wenn man sich mit dem Thema auch identifizieren kann und motiviert ist. Dafür müssen aber auch Arbeitsbedingungen, Führung und Entwicklungsperspektiven stimmen. Auch die Kolleg:innen, mit denen man zusammenarbeitet (egal, ob jung oder alt), können ein großer Motivator sein.“

 

„Die Devise ‚ohne Fleiß kein Preis‘ kommt nicht von ungefähr und zeigt, dass man ohne Einsatz nicht vorwärts kommt. Auch ein anderes Zitat aus dem Sport beschreibt das sehr treffend: ‚…Isn’t it funny: the more I practice, the more lucky I get…“ (Gary Player, weltberühmter Golfer). Es ist eben nicht ausschließlich Glück, wenn man erfolgreich ist, sondern es bedarf immer einer ordentlichen Portion Fleiß und Einsatz, um dies zu bewirken. Man kann nach meinen Dafürhalten durch Fleiß und Einsatz auch ein Stück weit Glück erzwingen 😊.“

„Einsatz für die Aufgabe ist die Basis einer guten Arbeitskultur. Einsatz ist definitiv nicht altersgebunden und ferner verbunden mit Neugierde und Spaß. Auch hier das Alter irrelevant.“

Standing

„Ansehen, Kompetenz und Einfluss hat man nicht, das muss man sich erarbeiten, und kann sich dazu vielleicht auch den einen oder anderen Tipp bei den ‚alten Hasen‘ abholen, wenn es z.B. um Fragen geht: Wie souverän reagiere ich, wenn ich kritisiert werde? Wie gehe ich mit meinen eigenen Fehlern um? Was tue ich unter Hochstress?“.

„Standing bedeutet Ansehen. Ich weiß nicht, ob man zwingend ein gewisses Alter erreicht haben muss, um Ansehen zu erlangen. Gleichwohl kann man mit zunehmendem Alter aufgrund der Tatsache, dass man sein Profil geschärft hat, und weiß, wofür man steht, auch leichter ein Standing erreichen. Standing heißt aber auch, dass man in gewissem Maße exzellent ist in Dingen, für die man steht, das ist auch altersunabhängig.“

„Hierunter verstehe ich eine „‘Haltung‘, die auf Erfahrung und damit klaren Meinungen gründet. Durch die Zunahme der Erfahrung im Beruf haben ältere Kolleg:innen einen Vorsprung, welcher durch die unter Lernbereitschaft beschriebene Weitergabe von Projekterfahrung möglichst schnell abschmelzen soll.“

Was unseren „Seniors“ noch wichtig ist:

„Jeder Mensch hat völlig unterschiedliche Fähigkeiten und Erfahrungen, die weder besser noch schlechter, sondern einfach nur anders sind. Daher kann jede:r, unabhängig vom Alter, eine Vorbildfunktion einnehmen oder Werte vorleben. Aber das Wichtigste beim Generationen-Thema ist für mich ein offener Austausch zwischen Jung und Alt, ohne Vorbehalte. Er ermöglicht, Ansichten und Erfahrungen durch neue Ideen und flexible sowie kreative Denkweisen zu optimieren.“

„Werte, die ich als ebenso wichtig erachte: Spaß und Freude an der Arbeit, Sinnhaftigkeit und die Eigenschaft der Geduld.“

Bilder: Unsplash, Pexels

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