Kommunikation in Zeiten von Corona
Die 5 Folgen der virtuellen Zusammenarbeit
Ein effektiver Austausch zwischen Führungskräften, Belegschaft und Kund:innen gehört zu den Grundvoraussetzungen unternehmerischen Erfolgs.
Doch wie hat sich die Art, wie wir in der Arbeitswelt miteinander kommunizieren, durch die Pandemie verändert? Wir werfen einen Blick auf fünf Trends, die uns auch nach dem Ende der Corona-Maßnahmen noch lange begleiten werden.
1. Virtuelle Zusammenarbeit hat sich endgültig etabliert
Corona hat das scheinbar Unmögliche geschafft: Selbst Unternehmen, die vor der Pandemie voller Skepsis auf New Work und Homeoffice geblickt haben, mussten sich radikal anpassen. Unzählige Arbeitnehmer:innen haben in den letzten zwei Jahren gelernt, wie man komplexe Projekte mithilfe digitaler Tools umsetzt – selbst, wenn alle Beteiligten mobil arbeiten und nicht im selben Raum sind. In diesem Sinne ist die Krise ein gewaltiges Experiment, das zeigt, was virtuelle Zusammenarbeit leisten kann.
2. Asynchrone Kommunikation wird zum neuen Standard
Seit ihrer Verbreitung Ende der 90er-Jahre bedroht die E-Mail die Vormachtstellung des Telefons als bevorzugtes Kommunikationstool der Arbeitswelt. Dabei ging es grundsätzlich immer um die Frage, ob wir lieber in Echtzeit (= synchron, also z. B. via Telefon oder Videocall) oder zu unterschiedlichen Zeitpunkten (= asynchron, z. B. mit E-Mails, Chat- oder Sprachnachrichten) kommunizieren wollen. Mit dem Siegeszug von Slack und Co. scheint asynchrone Kommunikation nun endgültig die Oberhand zu gewinnen – nicht zuletzt, weil das die virtuelle Zusammenarbeit erheblich vereinfacht.
3. Interne Kommunikation hat einen Bedeutungszuwachs erfahren
Krisensituationen verlangen nach einer klaren, deutlichen und verlässlichen Kommunikation – das ist in der Pandemie auch nicht anders. Viele Unternehmen mussten ihre internen Kommunikationskanäle erheblich straffen und rationalisieren. Gleichzeitig wird heutzutage von Arbeitnehmer:innen erwartet, dass sie Chat-Nachrichten und E-Mails weitaus verlässlicher lesen und beantworten als früher: eine zentrale Grundvoraussetzung für eine effektive virtuelle Zusammenarbeit.
4. Unsere Kommunikation ist zunehmend technologieabhängig
Egal ob Videocall, E-Mail oder Chatnachricht: Nichts davon ist möglich ohne Laptops oder Smartphones. Von der komplexen Infrastruktur, die dem Internet zugrunde liegt, ganz zu schweigen. Eine Netzstörung kann in der Welt der virtuellen Zusammenarbeit zum Stillstand ganzer Projekte führen, mit gravierenden Folgen. Doch damit nicht genug: Die technologiebasierte Vernetzung führt zum Wegfall der nicht-verbalen Kommunikation, die für die menschliche Sozialisierung eine unersetzbare Rolle spielt.
5. Das Büro verändert sich – aber es wird bleiben
All die oben genannten Punkte suggerieren, dass das Büro sich zwar radikal verändern, aber als zentraler Ort für eine effektive Kommunikation unersetzbar bleiben wird. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird das Open Space durch die Zunahme der virtuellen Zusammenarbeit an Popularität verlieren. Und die Nachfrage nach ruhigen Rückzugsorten, in denen wir ungestört Videocalls durchführen können, wird entsprechend zunehmen. Aber wenn wir unsere Laptops schließen und das Arbeits-Smartphone herunterfahren, werden wir uns freuen, den Feierabend gemeinsam mit unseren Kolleg:innen genießen zu können – ohne dafür auf einen Bildschirm schauen zu müssen.
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