ESG: Warum drei Buchstaben die Immobilienbranche umtreiben – und wie combine Orientierung bietet.
Nutzer:innenverständnis und Immobilien-Expertise gehen bei combine seit Jahrzehnten Hand in Hand. Wie stark das Thema ESG-Zertifizierung die Branche umtreibt, erleben wir deshalb umso intensiver.
In Organisationen, bei Kundinnen, Investoren, Bestandshalterinnen, Mietern wie Eigentümerinnen ist der Beratungsbedarf und der Wunsch nach zuverlässigen Aussagen in Sachen ESG größer denn je.
Wir können und wollen diesen Bedarf nicht nutzen, um ESG-Expertise in Form von Scorings, Zertifikaten oder Due Diligence zu verkaufen. Stattdessen verstehen wir es als unsere Aufgabe, in einem dynamischen Themenfeld Orientierung, Klarheit und Struktur zu bieten und dafür zu sorgen, dass Immobilienprojekte auch hinsichtlich der aktuellen ESG-Diskussion nachhaltig erfolgreich in die Zukunft geführt werden können.
ESG – Was heißt das eigentlich?
Im Jahr 2050 will die EU der erste klimaneutrale Kontinent sein. Die nachhaltige, sozial gerechte, ökologisch verträgliche und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreiche Entwicklung soll in den kommenden Jahrzehnten deutlich und mit globalem Vorbild-Charakter vorangetrieben werden. Dazu setzt man sich verschiedene ehrgeizige Ziele. Etwa die Verringerung der CO2-Emissionen um 55 Prozent bis zum Jahr 2030.
Im gesamten Prozess spielt die Bau- und Immobilienwirtschaft in allen ihren Facetten eine entscheidende Rolle. 33 Prozent der globalen CO2-Emissionen beispielsweise entfallen auf den Bausektor. Wenn es um die Dekarbonisierung der Wirtschaft geht, haben Bürogebäude einen entscheidenden Einfluss.
Doch ehrgeizige Ziele erfordern entschlossenes Handeln. Mit freiwilliger Selbstverpflichtung kommt man aus Sicht der EU zu langsam voran. Deshalb sollen die ESG-Richtlinien Wirtschaftsakteure dazu verpflichten, konkrete Beiträge zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Anhand eines Kriterien-Katalogs wird überprüft …
… inwieweit ein Unternehmen Verantwortung gegenüber der Umwelt übernimmt. (E = Environmental)
… wie ein Unternehmen die Beziehung zu seinen Mitarbeiter:innen, Zulieferern, Kund:innen und der Gemeinschaft gestaltet. (S = Social)
… auf welche Art und Weise ein Unternehmen geführt wird und welche Steuerungs- und Kontrollprozesse es etwa hinsichtlich Ethik, Compliance und Risikomanagement gibt. (G = Governance)
Werden bestimmt Kriterien nicht erfüllt bzw. Scoring-Werte unterschritten, kommen auf Unternehmen Strafen zu. Schon heute gibt es beispielsweise einen 21 Tatbestände umfassenden Bußgeldkatalog für neue Gebäude, die nicht den Nachhaltigkeitsbestimmungen entsprechen. Wie diese Bestimmungen allerdings lauten, das ist noch völlig offen. Der EU-weit verbindliche ESG-Kriterien-Katalog steckt seit Jahren in der komplexen Ausarbeitungsphase.
Environmental-Kriterien im Fokus der Investmentbranche.
Zwar lassen die Kriterien auf sich warten. Trotzdem hat die Diskussion an Fahrt aufgenommen. Das ist vor allem auf die Finanz- und Investmentbranche zurückzuführen, denn für sie spielen die aufziehenden ESG-Richtlinien langfristig eine entscheidende Rolle. Gerade der Bereich „Environmental“ steht in Bezug auf Immobilienstrategie, Immobilienverwertung, Flächen- und Gebäudemanagement im Fokus. In Zukunft zählt das „grüne Gebäude“, in dem von den verwendeten Baumaterialien bis zu den Nach-Nutzungsmöglichkeiten möglichst viele ökologische Fragestellungen optimal beantwortet werden. Immobilien, die hier nicht mithalten können, verlieren in jeder Hinsicht an Wert.
Drei Siegel erlauben vermutlich schon heute eine recht genaue Einordnung des künftigen ESG-Status eines Gebäudes: das britische BREEAM, das internationale LEED und das deutsche Siegel der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Wer den DGNB-Goldstandard erfüllt, ist aller Voraussicht nach gut aufgestellt. Alle Siegel aber bislang mit einem ausschließlichen Fokus auf das „E“ in ESG.
Zudem konzentrieren sich die Bewertungskriterien des DGNB auf den Neubau. In der Branche werden deshalb aktuell immer neue Scoring-Modelle in Umlauf gebracht, die eine genauere Positionierung bestehender Gebäude erlauben. „Branchenprimus“ ist dabei der sogenannte ECORE, der einen Standard für Immobilienportfolios definiert und auf eine breit aufgestellte privatwirtschaftliche Initiative zurückgeht. Der ECORE nutzt verschiedene, unterschiedlich gewichtete Cluster und Unter-Cluster, denen ein 28-seitiger Fragenkatalog zugrunde liegt. Sowohl E- als auch mögliche S- und G-Kriterien werden einbezogen.
Nehmen Sie sich die Zeit für einen ganzheitlichen Blick auf Ihre Immobilienstrategie
So konkret das klingt – sicher ist derzeit nur eins: Das Themenfeld ESG ist in ständiger Bewegung. Kein Kriterium in Sachen Environmental, Social oder Governance wurde bisher beschlossen. Selbst wenn sich Entscheidungen der EU bis zu einem gewissen Grad prognostizieren lassen – Unternehmen sind weiterhin zu nichts verpflichtet. Wer sich dennoch schon jetzt in Sachen ESG perspektivisch gut aufstellen möchte, wer Wertverlust befürchtet oder in punkto Immobilienstrategie unsicher ist, für den lohnt sich angesichts des aktuellen, dynamischen Status-quo die 360-Grad-Perspektive – und zwar bestenfalls vor dem ersten Ranking. So lassen sich konkrete Bedarfe ermitteln, Möglichkeiten abwägen und kostenintensive Schnellschüsse vermeiden.
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