
Die neue Zusammenarbeitskultur der Humboldt-Stiftung
Alexander von Humboldt-Stiftung
Bonn
Standort
300
Mitarbeitende
23
Führungskräfte
2023–2024
Projektzeitraum
Wie wollen wir in Zukunft zusammenarbeiten? Diese Frage stand im Zentrum eines umfassenden Veränderungsprozesses, den die Humboldt-Stiftung gemeinsam mit combine angestoßen hat. Ziel war es, die stark präsenzgeprägte Arbeitskultur vor der Corona-Pandemie und die anschließende, rein virtuelle Phase während der Pandemie weiterzudenken – hin zu einer flexiblen, hybriden Form der Zusammenarbeit.
Die Humboldt-Stiftung hat sich aufgemacht, ihre Zusammenarbeitskultur weiterzuentwickeln – eine Kultur, die auf Beteiligung, Vertrauen und Verantwortung setzt. Eine, die den Menschen in den Mittelpunkt rückt. Und eine, die den spezifischen Charakter der Stiftung bewahrt und weiter stärkt.
Diese Zusammenarbeitskultur sollte die „Rückkehr ins Büro“ verantwortungsbewusst, gesundheitsbewusst und im Einklang mit der Stiftungskultur gestalten. Damit dies gelingt, haben wir einen partizipativen Prozess aufgesetzt, der die Mitarbeitenden aktiv einbindet und ihnen Gestaltungsspielräume eröffnet. Der daraus entstehende Kulturwandel stärkt die Identifikation und Akzeptanz innerhalb der Stiftung.
Eine neue Zusammenarbeitskultur lässt sich nicht verordnen – sie muss von innen heraus entstehen. In den Workshops und digitalen Formaten, die wir gestaltet haben, konnten alle Teilnehmenden ihre Perspektiven, Bedarfe und Ideen einbringen. Dabei ging es um ganz zentrale Fragen: Was brauchen wir, um gut arbeiten zu können? Wie verändert sich unsere Arbeit durch digitale Prozesse? Und wie gestalten wir Räume und Regeln, die dies unterstützen? Es war uns wichtig, diese Antworten gemeinsam zu finden – nicht als Lösung von oben, sondern als neues, gemeinsames Selbstverständnis.
Dr. Hanna Genau-Hagebölling,
Projektleiterin bei combine


Die Antworten flossen in eine gemeinsame Vision und konkrete Empfehlungen für „New Work@Humboldt“
Aus den gemeinsamen Diskussionen entstanden drei zentrale Themen:
Vernetzung und Beteiligung: Förderung des abteilungsübergreifenden Austauschs, Empowerment der Mitarbeitenden und transparente Kommunikation.
Flächenkonzept und Spielregeln: Möglichkeiten von Desk-Sharing, Tätigkeitsorientierung statt Hierarchie, flexible Raumangebote für unterschiedliche Arbeitsformen.
Selbstorganisation und Vertrauen: Etablierung einer Vertrauenskultur, klare Kommunikations- und Kollaborationsregeln, Arbeitszeit- und -ortsautonomie.
Das Ergebnis: Orientierung, Motivation – und ein lebendes Dokument
Inspiriert von Alexander von Humboldts Forschungsreise nach Südamerika begibt sich auch die Stiftung auf eine Expedition – nicht in ferne Länder, sondern in neue Formen der Zusammenarbeit. Aus dem partizipativen Prozess wurde daher ein „Logbuch der Zusammenarbeit“ entwickelt: ein praxisnaher Kompass für das Arbeiten unter New-Work-Vorzeichen. Das Logbuch bündelt Empfehlungen, Praxisbeispiele und sogenannte Work Hacks zu Themen wie hybrider Zusammenarbeit, Meetingkultur oder Raumgestaltung. Gleichzeitig beschreibt es die kurz-, mittel- und langfristige Entwicklung der Zusammenarbeit innerhalb der Stiftung – und macht so Veränderung sichtbar und gestaltbar.

Das Logbuch ist bewusst kein Regelwerk, sondern eine Einladung: zum Ausprobieren, Reflektieren und Mitgestalten.
Es bietet Orientierung in einer sich wandelnden Arbeitswelt und gibt Impulse, um neue Wege zu gehen – mit Vertrauen, Offenheit und einem klaren Blick nach vorn. Und unterstützt Mitarbeitende dabei, ihren eigenen Kurs in einer flexiblen, hybriden Arbeitswelt zu finden. Dabei wird Flexibilität nicht als Kontrollverlust verstanden, sondern als Ausdruck einer modernen Arbeitskultur, in der Eigenverantwortung und Gestaltungsspielraum Hand in Hand gehen. Wie bei jeder echten Expedition lebt das Logbuch von den Erlebnissen seiner Mitreisenden. Deshalb enthält es Checklisten und Platz für eigene Beobachtungen: Was wurde ausprobiert? Was hat gut funktioniert – was weniger? So wird das Logbuch zu einem lebenden Dokument, das mitwächst und sich weiterentwickelt.
Drei Leitsterne für die neue Zusammenarbeit: Ort, Mensch, Arbeit
Das Logbuch strukturiert die Erfahrungen, Perspektiven und Empfehlungen entlang der drei Leitsterne Ort, Mensch und Arbeit:
Ort: Wie können Räume einladen, inspirieren und verbinden? Der physische Arbeitsplatz soll mehr sein als Schreibtisch und Stuhl – er wird zum Begegnungsort und Wohlfühlraum, in dem sich kreative Zusammenarbeit entfalten kann.
Mensch: Zusammenarbeit gelingt dort, wo Vertrauen, Offenheit und Gemeinschaft spürbar sind. Rituale, Feedbackkultur und Raum für Begegnungen fördern eine Stiftungskultur, in der jede und jeder sich einbringen kann.
Arbeit: Flexibilität bedeutet nicht Regellosigkeit – sondern bewusste, transparente Vereinbarungen. Ob synchron oder asynchron, virtuell oder vor Ort: Es geht darum, Arbeitsweisen sinnvoll zu gestalten und klar zu kommunizieren.


Reiseequipment & Ideenkoffer – praktische Hilfen für den Alltag
Zwei zentrale Kapitel im Logbuch liefern konkrete Werkzeuge:
Reiseequipment: „How-to“-Anleitungen für hybride Meetings, Raumgestaltung, Koordination von Büroanwesenheiten oder das digitale Miteinander mit Tools wie Viva Engage. Ziel ist es, Orientierung zu bieten und neue Formen der Zusammenarbeit erlebbar zu machen.
Ideenkoffer: Eine Sammlung neuer sowie erprobter Formate wie „Job Shadowing“, „Fuck-up-Events“ oder „Walk & Talk“. Sie fördern Transparenz, stärken die Gemeinschaft und laden zur Reflexion ein – über Routinen, Zusammenarbeit und gemeinsame Ziele.
Fazit: Ein mutiger Aufbruch mit klarem Kompass
Mit dem Logbuch stellt die Humboldt-Stiftung nicht nur Instrumente zur Verfügung, sondern stärkt das gemeinsame Verständnis von Zusammenarbeit im Wandel. Es ermutigt zum Mitgestalten und macht Lust, neue Wege zu gehen – auch, wenn diese mal ungewohnt oder ungewiss sind. Denn wie auf Humboldts Reise gilt: Die größten Entdeckungen liegen oft abseits der bekannten Routen
Leistungsbild
- Project Management
- Nutzervertretung bis zum Einzug
- Anforderungsermittlung
- Belegungsstudien
- Arbeitsweltenkonzept
- Change Prozessbegleitung