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Manuel Stabenow

„Im House of Communication wird New Work gelebte Realität“.

Manuel Stabenow, Head of Change Management bei combine.

2018 fiel der Startschuss für ein hinsichtlich Größe, Aufgabenstellung, Komplexität und Dynamik herausragendes combine-Projekt.

Der Auftrag: Die Entwicklung eines strategischen, zukunftsweisenden Bürokonzepts für den neuen Hauptsitz der Serviceplan Group am Münchener Ostbahnhof. Vier intensive und herausfordernde (Pandemie-)Jahre später erreichte die erfolgreiche Zusammenarbeit ihren Höhepunkt. Pünktlich am 4. Juli 2022 bezogen 1.700 Mitarbeiter:innen der Serviceplan Group gemeinsam den neuen Standort – das House of Communication (HoC).

Drei miteinander verbundene Gebäudeteile – JOIN, HEART und LAB – vereinen die Disziplinen Creative & Content, Media & Data sowie Experience & Commerce und setzen neue Maßstäbe für moderne Arbeitswelten. Umgesetzt wurde ein herausragendes Activity-Based-Working-Konzept, das für jede Aktivität und jede Art der (Zusammen-)Arbeit den passenden Ort und die passende Ausstattung bietet (Interior Design: HENN).

Wir haben mit Manuel Stabenow, Projektverantwortlicher und Head of Change Management bei combine, über Hintergründe, Herausforderungen sowie die besondere Bedeutung des Projekts gesprochen.

Q: Manuel, Du hast das Projekt House of Communication von Anfang an begleitet. Welche combine-Beratungsfelder waren involviert?

An erster Stelle natürlich Change Management und Workplace Strategy. Beide Beratungsfelder haben in enger Zusammenarbeit mit Serviceplan das konkrete Wechselspiel von Raum und Kultur am künftigen Standort ausgelotet und die Perspektiven aller Mitarbeiter:innen und Projektbeteiligten in den Prozess integriert. Darüber hinaus hat sich auch der Bereich Projektmanagement als tragende Säule und große Unterstützung für den Auftraggeber erwiesen. Je nach Fragestellung haben wir unser Kernteam phasenweise vergrößert und die entsprechenden Kolleg:innen aus anderen Beratungsfeldern mit an Bord geholt.

Q: Wie lautete die konkrete Aufgabenstellung – und wie dynamisch war das Projekt im Laufe der mehrjährigen Zusammenarbeit?

Serviceplan hatte schon im Vorfeld seine Hausaufgaben gemacht, sich andere Projekte angeschaut und erkannt, dass eine ganzheitliche Betrachtung für die vielschichtigen Fragestellungen bei so einem Vorhaben unverzichtbar ist. Wir wurden zielgerichtet angesprochen, um mit der passenden Methodik und ausgehend von den verschiedenen Bedarfen in enger Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber die Themen neue Arbeitsweise und Verständnis von Führung aufzugreifen und das strategische Bürokonzept zu betreuen bzw. in seiner Wechselwirkung zu erarbeiten.

Bei aller Dynamik innerhalb der Agenturgruppe war Serviceplan ein klarer Fahrplan, also eine Orientierung gebende „Change Roadmap“, dabei sehr wichtig. Rückblickend kann man zwar sagen, dass in enger Abstimmung mit allen Beteiligten einiges anders gemacht wurde, als ursprünglich geplant. Aber es gab eine grundsätzliche Orientierung und durch ein agiles Projektmanagement konnte jede Abweichung gut begründet und ausgesteuert werden. Damit haben wir die enorme Veränderungsgeschwindigkeit von Serviceplan aufgefangen, konnten angesichts immer neuer Ausgangssituationen stets nachjustieren – und zugleich allen Beteiligten Sicherheit geben.

Q: Was waren die konkreten Voraussetzungen, als combine im Spätsommer 2018 mit der Arbeit begonnen hat?

Die Immobilienentscheidung und der neue Standort am Ostbahnhof waren schon beschlossen. Auch die Außenhülle des neuen Gebäudekomplexes stand fest. Alle wussten: Es gibt drei Gebäude, ein Atrium, alles wird sehr offen gestaltet. Der große Vorteil war, dass die Serviceplan Group als Mieter die Verträge schon sehr früh im Jahr 2018 unterzeichnet hatte. So konnte auf die Entwicklungen im Bau teilweise Einfluss genommen werden. Es wurde zum Beispiel durchgesetzt, dass alle drei Gebäude im ersten Stock durch Brücken miteinander verbunden werden. Das schafft natürlich eine andere kulturelle Verbindung, als wenn man erst raus und durch die Kälte muss, um in ein anderes Haus zu gelangen. Dieses verbindende Element ist für Serviceplan im Ganzen sehr zentral und es war ein wichtiger Kern des Projekts. Denn trotz der Autarkie und der eigenständigen Arbeit der verschiedenen Agenturen gibt es eine verbindende DNA der Gruppe. Das große Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Dieses Selbstverständnis der Integration wird in München ebenso sichtbar wie in den HoCs im Rest der Welt.

Q: Wenn gerade dieses verbindende Element so zentral war, müssen die Auswirkungen von Corona besonders gravierend gewesen sein, richtig?

Die Pandemie war eine Zäsur ungeahnten Ausmaßes. Alles wurde auf links gedreht, alles in die Virtualität verschoben. Es gibt durchaus Einzelpersonen, die man unterwegs verloren, Punkte, an denen man einen schmerzhaften Lernprozess durchlaufen hat. Dennoch ist es uns gelungen, den Spannungsbogen allen Widrigkeiten zum Trotz vier Jahre aufrechtzuerhalten und die allermeisten Menschen auf die Reise mitzunehmen. Um einen Raum zu schaffen, in dem man miteinander ins Gespräch kommen und gemeinsam wachsen konnte, wurden etwa „Botschafter:innen“ ausgewählt, die wir in verschiedenen Gruppenkonstellationen zusammengebracht haben und die gemeinsam Antworten zur Zukunft der Arbeit für alle Beteiligten entwickelt haben. So konnte eine besondere Kultur der Zusammenarbeit innerhalb der Agenturgruppe gefördert und etabliert werden.

Die Phase ab Januar 2022 war dann durch die zurückliegenden Erfahrungen der Pandemie umso intensiver. Mit Kund:innen und Kolleg:innen, die man fast zwei Jahre nicht live gesehen hatte, konnte man endlich wieder in Präsenz zusammenkommen. Man war auf dem Bau, hat Projektbeteiligte getroffen und jede persönliche Begegnung sehr bewusst wahrgenommen. Es ist außerdem ein großes Glück, dass der Bau trotz allem rechtzeitig fertiggestellt wurde. Das hat uns sehr geholfen. Über hundert Handwerker:innen waren noch bis zum Einzug am 4. Juli im HoC im Einsatz – mit Erfolg. Der Tag des Einzugs war ein wirklich einprägsames Erlebnis.

Q: Wie hast Du diesen Moment erlebt?

Es war ein Wahnsinnsgefühl. Serviceplan hatte entschieden, dass alle 1.700 Mitarbeiter:innen auf einmal einziehen sollen. Das ist untypisch, hat aber natürlich für einen ganz großen Effekt gesorgt. Alle miteinander sind losgelaufen, um das neue Haus wie ein Abenteuerland zu erkunden. Das ist ein Bild, das ich nie vergessen werden. Auf einmal wurde das Projekt Realität und man konnte quasi sehen, was in den Köpfen passiert ist, während die Leute lächelnd durch die Gegend gelaufen sind. Viele kommen bis heute auf mich zu, um zu sagen, dass ihnen jetzt erst klar wird, wie das und das gedacht war und warum es gut war, es genau in dieser Form umzusetzen.

Q: Warum ist das HoC für dich ein „Leuchtturmprojekt“ in Sachen Change-Beratung?

Im HoC wird New Work gelebte Realität. Ich kann wenige Monate nach der Eröffnung durch dieses Haus laufen und schaue in überzeugte und zufriedene Gesichter.

Wir haben es geschafft, 1.700 Menschen, verschiedene Agenturen, Abteilungen und drei Gebäude zu einem Großen und Ganzen zu verbinden. Im HoC kann die Heterogenität in der Gruppe gelebt werden. Gleichzeitig entsteht – durch den weitgehenden Verzicht auf Grenzen, Mauern und Wände – Gemeinschaft, ohne dass das Individuum seine persönlichen Bedürfnisse aufgeben muss. Jeder findet sich mit seinen Ideen wieder.

Das HoC macht die kulturelle und die räumliche Entwicklung der Serviceplan Group greifbar und führt sie in die Zukunft. Aber auch für combine selbst besitzt das Projekt große Leuchtkraft, denn es zeigt, was bei einer ganzheitlichen Beratung alles möglich ist, und bestätigt uns in unserem 360-Grad-Blick auf die Fragestellungen unserer Kund:innen.

Lieber Manuel, vielen Dank für die spannenden Insights!

Über die Serviceplan Group

Die Serviceplan Group ist die weltweit größte und am breitesten aufgestellte inhabergeführte Agenturgruppe der Welt. An 23 Standorten zwischen Südkorea und den USA baut man Marken auf und sorgt für kreative, mediale und technologische Relevanz. 1970 als Werbeagentur „Serviceplan“ von Dr. Peter Haller und Rolf O. Stempel gegründet, wird die dynamisch wachsende Agenturgruppe seit 2002 von Florian Haller in zweiter Generation geleitet. Mit dem nach Jahrzehnten unumgänglichen Umzug aus der Brienner Straße ins Werksviertel bleibt man der bayerischen Landeshauptstadt treu – und wendet sich gleichzeitig einem der spannendsten, inspirierendsten Orte Münchens zu.

Bilder: Serviceplan